Der Shabad ist der Guru, der dich über den furchterregenden Weltozean trägt. Kenne nur den Einen Herrn, hier und im Jenseits.
Er hat keine Form oder Farbe, keinen Schatten oder keine Illusion. O Nanak, erkenne Shabad. ||59||
O zurückgezogener Einsiedler, der wahre, absolute Herr ist die Stütze des ausgeatmeten Atems, der sich zehn Fingerlängen weit erstreckt.
Der Gurmukh spricht und rührt die Essenz der Realität an und erkennt den unsichtbaren, unendlichen Herrn.
Indem er die drei Eigenschaften beseitigt, verankert er Shabad in seinem Inneren und sein Geist wird dann vom Egoismus befreit.
Er kennt den einen Herrn in- und auswendig und ist in den Namen des Herrn verliebt.
Er versteht Sushmana, Ida und Pingala, wenn der unsichtbare Herr sich offenbart.
O Nanak, der wahre Herr steht über diesen drei Energiekanälen. Durch das Wort, das Shabad des wahren Gurus, verschmilzt man mit ihm. ||60||
„Die Luft gilt als die Seele des Geistes. Doch wovon ernährt sich die Luft?
Was ist der Weg des spirituellen Lehrers und des zurückgezogenen Eremiten? Was ist die Beschäftigung des Siddha?
Ohne Shabad kommt die Essenz nicht zum Vorschein, oh Einsiedler, und der Durst des Egoismus verschwindet nicht.
Durchdrungen vom Shabad findet man die ambrosische Essenz und bleibt mit dem Wahren Namen erfüllt.
„Was ist das für eine Weisheit, durch die man standhaft und stabil bleibt? Welche Nahrung macht zufrieden?“
O Nanak, wenn man durch den Wahren Guru Schmerz und Vergnügen gleichermaßen betrachtet, dann wird man nicht vom Tod verzehrt. ||61||
Wenn man nicht von der Liebe des Herrn durchdrungen ist und nicht von seiner subtilen Essenz berauscht wird,
ohne das Wort des Shabad des Gurus ist er frustriert und wird von seinem eigenen inneren Feuer verzehrt.
Er bewahrt sein Sperma und seinen Samen nicht auf und singt nicht den Shabad.
Er kontrolliert seinen Atem nicht und er betet den wahren Herrn nicht an und verehrt ihn nicht.
Doch wer die unausgesprochene Sprache spricht und dabei ausgeglichen bleibt,
O Nanak, erreiche den Herrn, die Höchste Seele. ||62||